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Geschichte und Gründung des TSV Dettingen/Erms e.V.

Der TSV Dettingen erhielt als Gründungsverein des Schwäbischen Turnerbundes am 25. Juni 1988 eine Einladung des STB zur Teilnahme am 140-jährigen Jubiläum in den Weißen Saal des Neuen Schlosses nach Stuttgart. Alle 32 Gründungsvereine des Schwäbischen Turnerbundes von 1848 sollten teilnehmen.

War der TSV Dettingen bereits 140 Jahre alt? Es gab noch mehrere Dettingen im Schwäbischen Turnerbund und im Jahr 1976 feierte man doch das 75-jährige Bestehen des TSV Dettingen.

Nach monatelangen Nachforschungen fand man beim TV Cannstatt im 1. Protokollbuch von 1848 eine handgeschriebene Aufzeichnung, in der der Dettinger Verein erwähnt ist und dieser beim Schwäbischen Turntag in Esslingen am 01. Mai 1848 vertreten war. Der Dettinger Verein "MTV Dettingen 1848" wurde mit den Gemeinden Tübingen, Urach, Metzingen, Eningen, Münsingen und Reutlingen in den Bezirk Reutlingen eingeteilt und schloss sich damals dem in Hanau gegründeten Deutschen Turnerbund an.
Dies wurde bei der Gedenkstunde in Esslingen am 30.04.1988 bestätigt. Das Leben in dieser jungen Gemeinschaft nahm trotz der unruhigen Zeit einen lebhaften Verlauf. Im September 1847 war sie bereits so bekannt, daß bei der Turnplatzeinweihung und Gründung des Männerturnvereines (MTV) Dettingen die Turner aus Stuttgart, Reutlingen, Metzingen, Urach und Eningen teilnahmen (Protokoll vom 23.09.1847, Ermstalbote Nr. 39/40). Aus dem Archivband B 425 Gemeinde Dettingen/Erms, 11. Aug. 1847, verhandelt vor dem Gemeinderat und Bürgerausschuß - anwesend Schultheiß und 7 Räth Obmann und 4 Mitglieder:"Dem Kauffmann Strasser Jacobe u. Coll. wird die Kiesgrube zur Errichtung einer Turnanstalt zu überlassen gegen einen Bestand (Pacht) von 1 Gulden. Gez. 9 Gemeinde Räth und 6 Mitglieder vom Bürgerausschuß (die handschriftlich im Archiv zu sehen sind).

Nach juristischen Prüfungen wurde der "Turnverein Dettingen 1848" ins Amtsgericht Bad Urach eingetragen. Ein historischer Abschnitt, in der Gemeinde Dettingen der älteste Verein Dettingens zu sein.
Ab 1848 bis ins 20. Jahrhundert gab es viele Freiheitskriege und Revolutionen, die auch von Verboten der Turnerei und Leibeserziehungen gekennzeichnet waren. Bis zur heutigen Zeit wurde an Gauturnfesten, Landesturnfesten und Deutschen Turnfesten teilgenommen. Es gab mehrere Turnfestsieger, Pokale und Ehrenpreise.

An dieser Stelle wollen wir auch den Dank und die Anerkennung für die Förderung und Unterstützung zum Ausdruck bringen, welche der Verein und seine verantwortlichen Frauen und Männer von der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat erfahren durften. Mögen sich auch für das nächste Jahrtausend stets genügend viele Idealisten, Betreuer und Förderer finden, die das uns von den Vereinsgründern überlassene Erbe weiterhin treu verwalten und an unsere Nachfolger ins Jahr Zweitausend und mehr weitergeben.

Verfasser: Heinz Knauer